Sannik Ben Dehler
Hinweis: Dieser Vortrag findet nur online statt und wird zusätzlich im Balthasar gezeigt. Über diesen Link kann dem Meeting beigetreten werden. Kamera und Ton sind zu Beginn ausgeschalten.
https://fau.zoom.us/j/69262808201
Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass Klassismus, vor allem in der Verschränkung mit Rassismus, im Bildungssystem wirkmächtig sind (vgl. u.a. Iglu-Studie, Chancenspiegel). Wir leben in einer Erbengesellschaft. Klassenreise hin zu mehr Privilegien wird immer schwieriger. Die steigende Inflation verunmöglicht es manchen Menschen immer mehr von dem Geld, das im Monat zur Verfügung ist zu Leben. Die Zahl der Menschen, die von Armut betroffen sind steigt.
Das ist genug Grund für Widerstand. Stimmen, die auf Missstände aufmerksam machen werden lauter. Zu Klassismus werden Bücher veröffentlicht und der #Ichbinarmutsbetroffen trendet. An der Stelle möchte ich auch auf die Petition „Wir wollen in Würde leben – schafft Armut ab!“ aufmerksam machen.
Gleichzeitig ist das Narrativ, dass jede*r seines Glückes Schmied ist, jede*r es schaffen kann und wer es nicht schafft, eben selbst schuld ist wirkmächtig. Und das auch, oder gerade bei Menschen, die durch Klassismus diskriminiert werden.
In dem Vortrag beschäftigen wir uns mit den Fragen, inwiefern Scham und verinnerlichter Klassismus Widerstand verhindern? Was ist das „Hochstapler-Syndrom“ und welche Möglichkeiten haben wir handlungsfähig zu bleiben?
Sannik Ben Dehler arbeitet seit vielen Jahren als Sozialarbeiter in verschiedenen queeren Projekten, als Anti-Diskriminierungstrainer und als Übungsleiter in einem Reitverein. Er hat Soziale Arbeit und Gender Studies studiert. Seit Februar 2020 promoviert er zu „Angeboten der Sozialen Arbeit für nicht-binäre und trans* Jugendliche zwischen Empowerment und Normalisierung.“